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Studie: Mütter berichten, dass medizinisches Cannabis sie zu „präsenteren“ Eltern macht

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Eine neue Studie aus Neuseeland zeigt, dass Mütter, die medizinisches Cannabis zur Behandlung gesundheitlicher Beschwerden nutzen, sich als „präsenter“ und „toleranter“ im Umgang mit ihren Kindern empfinden.

Forschung zu Cannabis und Mutterschaft erweitert den Fokus

Bisher konzentrierte sich die Forschung rund um Cannabis und Mutterschaft vor allem auf mögliche Risiken während der Schwangerschaft. Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von medizinischem Cannabis weltweit nutzen immer mehr Frauen diese alternative Behandlungsmethode – ein Grund, sich eingehender mit den Auswirkungen auf ihren Alltag zu befassen.

Eine von der Health Research Council of New Zealand finanzierte Studie befragte 15 Mütter mit Kindern im Alter von 4 bis 18 Jahren. Diese verwendeten Cannabis entweder im Rahmen des neuseeländischen Medizinalcannabis-Programms, über den Schwarzmarkt oder beides. Der Konsum variierte von mehrmals täglich bis zu mindestens drei Tagen pro Woche zur Behandlung verschiedener Beschwerden wie Angststörungen, Endometriose oder Arthritis.

Mehr Präsenz im Alltag durch Schmerzlinderung und emotionale Stabilität

Mütter, die Cannabis zur Behandlung körperlicher Beschwerden wie Krämpfe, Schmerzen oder Muskelspasmen einsetzten, berichteten, dass sie dadurch „präsenter für ihre Kinder“ seien, da der Schmerz nicht mehr im Vordergrund stehe.

Frauen mit psychischen oder stimmungsbedingten Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen, posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) oder prämenstrueller dysphorischer Störung (PMDD) beschrieben, dass sie sich durch Cannabis „ruhiger, entspannter und weniger überfordert“ fühlten. Dadurch sei es ihnen leichter gefallen, mit ihren Kindern zu kommunizieren und eine tiefere Verbindung aufzubauen.

Einige Teilnehmerinnen gaben an, dass medizinisches Cannabis ihre „allgemeine Funktionsfähigkeit“ und ihr „bedeutungsvolles Engagement im Leben“ verbessere – was sich letztlich positiv auf die Qualität ihrer Elternschaft auswirke.

medizinisches Cannabis

Trotz der wahrgenommenen Vorteile legten alle Mütter großen Wert auf einen „verantwortungsbewussten Konsum“. Sie planten ihren Cannabiskonsum bewusst um ihre elterlichen Pflichten herum.

Verantwortungsbewusster Konsum und offene Gespräche mit Kindern

Ein Hindernis für viele war der hohe Preis legaler Produkte. Einige berichteten, dass sie gelegentlich auf ihre Medikation verzichten mussten, um die Bedürfnisse ihrer Kinder finanziell zu priorisieren.

Gleichzeitig führten viele Mütter „ermutigende Gespräche“ mit ihren Kindern über medizinisches Cannabis. Sie hielten es für wichtig, ihnen ein positives, aber realitätsnahes Bild der therapeutischen Eigenschaften zu vermitteln – und gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass Cannabis-Konsumierende gesellschaftlich oft stigmatisiert werden.

„Indem Eltern ihre Kinder in Gespräche über medizinisches Cannabis einbeziehen, tragen sie möglicherweise dazu bei, kulturelle Einstellungen zu verändern, die Cannabis zunehmend als Medizin anerkennen“, heißt es in der Studie.

Gesellschaftliche Stigmatisierung und doppelte Standards

Die Studie zeigt auch die besonderen Risiken auf, mit denen Mütter konfrontiert sind – insbesondere diejenigen, die Cannabis über den Schwarzmarkt beziehen. Viele der Befragten fürchten, als „schlechte Mütter“ abgestempelt oder sogar mit dem Verlust des Sorgerechts konfrontiert zu werden.

Die Teilnehmerinnen kritisierten die „doppelten Standards“ der Gesellschaft: Während der Cannabiskonsum von Männern oft toleriert werde, würden Mütter besonders streng beurteilt. Alleinerziehende Frauen und Mütter mit geringem Einkommen fühlten sich besonders starkem gesellschaftlichen Druck ausgesetzt – unabhängig von ihren individuellen Entscheidungen.

Forderung nach besseren Richtlinien und rechtlichem Schutz

Die Autor:innen der Studie betonen die Notwendigkeit klarer Richtlinien, die offene und ehrliche Gespräche zwischen Patientinnen und Ärzt:innen über medizinisches Cannabis ermöglichen. Zudem seien politische Maßnahmen erforderlich, um Hürden beim Zugang zu legalen Cannabis-Produkten abzubauen.

„Diese Notwendigkeit wird durch die einzigartigen Risiken unterstrichen, die Mütter bei der Nutzung illegaler Cannabisquellen eingehen – darunter Diskriminierung im Justizsystem und der mögliche Verlust des Sorgerechts“, so die Forschenden.

Da sich der globale Markt für medizinisches Cannabis weiterentwickelt und Frauen eine immer größere Nutzergruppe darstellen, plädieren die Autor:innen für weiterführende Forschung. Es gelte, die spezifischen Herausforderungen von Müttern, die medizinisches Cannabis konsumieren, sowie dessen Einfluss auf ihre Erziehungsfähigkeit besser zu verstehen.

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