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Cannabis Hyperemesis Syndrom: Ursachen, Symptome und effektive Behandlungsmethoden

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Einleitung

Das Cannabis Hyperemesis Syndrom (CHS) ist ein relativ unbekanntes, aber ernstzunehmendes Gesundheitsproblem, das Menschen betrifft, die regelmäßig Cannabis konsumieren. Es handelt sich um eine seltene Erkrankung, die von wiederkehrenden Übelkeitsanfällen, Erbrechen und Bauchschmerzen begleitet wird. Für viele Cannabiskonsumenten stellt Cannabis Hyperemesis Syndrom ein verwirrendes und oft beängstigendes Phänomen dar, das erst in den letzten Jahren vermehrt Aufmerksamkeit bekommen hat. In diesem Blogbeitrag werden wir tief in das Thema Cannabis Hyperemesis Syndrom eintauchen, um Ursachen, Symptome, Diagnoseverfahren und mögliche Behandlungen zu beleuchten. Dabei sollen auch die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft berücksichtigt werden, um ein möglichst umfassendes Verständnis zu schaffen.

Was ist das Cannabis Hyperemesis Syndrom (CHS)?

Das Cannabis Hyperemesis Syndrom ist eine Erkrankung, die mit dem chronischen Konsum von Cannabis in Verbindung gebracht wird und schwere gastrointestinale Symptome verursacht. Die genaue Ursache von Cannabis Hyperemesis Syndrom ist noch nicht vollständig verstanden, aber es wird vermutet, dass das Endocannabinoid-System des Körpers eine entscheidende Rolle spielt. Dieses System, das sowohl für die Regulierung von Stimmung, Appetit als auch für die Steuerung von Übelkeit verantwortlich ist, könnte durch regelmäßigen Konsum von Cannabis überstimuliert werden und zu einer paradoxen Reaktion führen.

Das Syndrom tritt meist bei langjährigen und intensiven Nutzern auf, die Cannabis mehrmals wöchentlich oder täglich konsumieren. Dies betrifft sowohl Freizeitkonsumenten als auch Personen, die Cannabis zu medizinischen Zwecken nutzen. Cannabis Hyperemesis Syndrom wurde erstmals im Jahr 2004 wissenschaftlich beschrieben, und seitdem wächst das Bewusstsein für diese Erkrankung. Auch wenn es im Vergleich zu anderen cannabisbedingten Gesundheitsproblemen selten ist, stellt es für Betroffene eine erhebliche Beeinträchtigung des Wohlbefindens dar.

Wer ist besonders gefährdet?

Die Risikogruppe für CHS umfasst vor allem Menschen, die über einen langen Zeitraum hinweg regelmäßig Cannabis konsumieren. Dabei spielt die Art des Konsums eine untergeordnete Rolle – sowohl das Rauchen von Cannabis als auch der Konsum von Esswaren und anderen Darreichungsformen kann zu CHS führen. Studien haben gezeigt, dass besonders junge Erwachsene häufig betroffen sind. Zudem könnte die genetische Prädisposition eine Rolle spielen, obwohl hierzu noch weitere Untersuchungen notwendig sind.

Ursachen von CHS

Chronischer Cannabiskonsum

Das Cannabis Hyperemesis Syndrom tritt fast ausschließlich bei Menschen auf, die regelmäßig und langfristig Cannabis konsumieren. Dabei wird angenommen, dass der ständige Cannabiskonsum das Endocannabinoid-System durcheinanderbringt. Eine Theorie besagt, dass Cannabinoide wie THC (Tetrahydrocannabinol) in hohen Dosen einen paradoxen Effekt auf die Magen-Darm-Motilität und die Regulation von Übelkeit haben können, wodurch es zu schwerem und anhaltendem Erbrechen kommt.

Der Effekt von THC auf das Endocannabinoid-System ist komplex. Während THC in niedrigen Dosen eine antiemetische Wirkung (hemmend gegen Übelkeit) haben kann, scheint es bei chronischer Einnahme zu einer Überaktivierung von Rezeptoren zu kommen, die den gegenteiligen Effekt auslöst. Dieses Phänomen ist als paradoxe Wirkung bekannt und tritt häufig bei Substanzen auf, die das zentrale Nervensystem beeinflussen.

Dysregulation des Endocannabinoid-Systems

Das Endocannabinoid-System ist ein komplexes Netzwerk von Rezeptoren und Neurotransmittern, das eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Prozessen wie Schmerzempfinden, Stimmung, Appetit und Erbrechen spielt. Es umfasst die CB1- und CB2-Rezeptoren, die im ganzen Körper verteilt sind, insbesondere im Gehirn und im Verdauungstrakt. Regelmäßiger Cannabiskonsum könnte dieses System aus dem Gleichgewicht bringen und eine Dysregulation verursachen, die die Symptome des Cannabis Hyperemesis Syndrom erklären könnte.

Es wird vermutet, dass insbesondere die CB1-Rezeptoren durch den dauerhaften THC-Konsum so stark stimuliert werden, dass ihre Wirkung letztlich kontraproduktiv wird und Erbrechen sowie starke Übelkeit auslöst. Diese Dysregulation könnte erklären, warum selbst Menschen, die ursprünglich eine positive Erfahrung mit Cannabis hatten, plötzlich unter den belastenden Symptomen des Cannabis Hyperemesis Syndrom leiden.

Capsaicin als Linderung

Eine interessante Beobachtung bei CHS-Patienten ist, dass heiße Duschen oder Bäder Linderung verschaffen können. Dies könnte darauf hinweisen, dass bestimmte Rezeptoren im Körper an der Symptomatik beteiligt sind, insbesondere die sogenannten TRPV1-Rezeptoren. Diese Rezeptoren werden auch durch Capsaicin aktiviert, ein Wirkstoff, der für die Schärfe in Chilischoten verantwortlich ist.

Capsaicin wird in einigen Fällen als topische Creme verwendet, um Schmerzen zu lindern, und es gibt Hinweise darauf, dass es auch bei der Linderung von CHS-Symptomen hilfreich sein kann. Durch die Stimulation der TRPV1-Rezeptoren könnte es zu einer Überlagerung der Nervenimpulse kommen, was die Wahrnehmung von Übelkeit und Schmerzen reduziert. Es wird vermutet, dass dies der Grund ist, warum heiße Duschen eine ähnliche Wirkung haben und temporär eine Linderung der Symptome herbeiführen können.

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Symptome des Cannabis Hyperemesis Syndroms

CHS wird oft in drei Phasen unterteilt, die verschiedene Symptomatiken aufweisen:

1. Prodromale Phase

In der prodromalen Phase leiden die Betroffenen unter leichter Übelkeit, besonders morgens, und einem allgemeinen Unwohlsein. Diese Phase kann Wochen oder Monate andauern und wird oft nicht mit dem Cannabiskonsum in Verbindung gebracht. Die Betroffenen sind in dieser Phase oft noch in der Lage, normal zu arbeiten und ihrem Alltag nachzugehen, wobei sie jedoch vermehrt Übelkeit verspüren. Typischerweise verspüren viele Patienten in dieser Phase einen verstärkten Drang, weiterhin Cannabis zu konsumieren, da sie hoffen, damit ihre Übelkeit zu lindern.

Diese paradoxe Selbstbehandlung verschlimmert jedoch oft die Situation, da der Körper zunehmend auf den chronischen Cannabiskonsum reagiert und das Syndrom sich weiter entwickelt. Ein Gefühl der Müdigkeit und Appetitlosigkeit sind weitere häufige Symptome in der prodromalen Phase.

2. Hyperemetische Phase

Diese Phase ist die wohl am schwersten zu ertragende Phase des CHS. Sie ist gekennzeichnet durch:

  • Schweres, wiederkehrendes Erbrechen: Betroffene erleben häufige und heftige Erbrechensanfälle, die dazu führen können, dass sie den ganzen Tag überbrechen. Dies geschieht oft ohne vorherige Warnzeichen und kann dazu führen, dass selbst kleine Mengen Wasser nicht im Körper bleiben. Dieses Erbrechen kann schwerwiegende Folgen für den Körper haben, da es zu einem starken Verlust von Flüssigkeiten und Elektrolyten kommt.
  • Bauchschmerzen: Neben Übelkeit und Erbrechen treten oft starke Bauchschmerzen auf, die als krampfartig beschrieben werden. Die Schmerzen konzentrieren sich meist im Oberbauch und können sehr intensiv sein, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führt.
  • Dehydrierung: Durch das häufige Erbrechen kann es zu einer Dehydrierung kommen, die medizinische Behandlungen wie Infusionen erforderlich macht. Die Betroffenen verlieren neben Wasser auch wichtige Elektrolyte, die für den Körper essentiell sind. Diese Dehydrierung kann besonders gefährlich sein, da sie zu Kreislaufproblemen und in schweren Fällen zu Nierenversagen führen kann.
  • Angst und Verwirrung: Neben den physischen Symptomen erleben viele Betroffene auch psychische Belastungen, die sich durch Angstgefühle, Verwirrung und allgemeine Unruhe äußern können. Das ständige Erbrechen und die Ungewissheit über die Ursache der Beschwerden tragen erheblich zur psychischen Belastung bei.

Diese Phase kann Tage bis Wochen andauern und endet in der Regel nur, wenn der Cannabiskonsum vollständig eingestellt wird. Die hyperemetische Phase führt häufig zu wiederholten Krankenhausaufenthalten, da viele Patienten die Symptome ohne professionelle Hilfe nicht bewältigen können.

3. Erholungsphase

Die letzte Phase ist die Erholungsphase, die beginnt, wenn der Cannabiskonsum eingestellt wird. Die Symptome beginnen sich zu bessern, und die Betroffenen fühlen sich allmählich wieder normal. Diese Phase kann Tage bis Wochen andauern, je nach Schwere der vorhergehenden Symptome und der Dauer des Cannabiskonsums. Die vollständige Erholung setzt nur ein, wenn der Konsum dauerhaft eingestellt wird, da bereits ein gelegentlicher Rückfall die Symptome erneut auslösen kann.

In der Erholungsphase erleben viele Patienten eine Normalisierung des Appetits und eine Rückkehr zu ihrem normalen Gewicht. Auch das psychische Wohlbefinden verbessert sich deutlich, sobald die belastenden Symptome verschwinden. Allerdings berichten einige Betroffene, dass sie nach der Erholungsphase eine erhöhte Sensibilität gegenüber Cannabis haben und schon nach geringen Mengen erneut Symptome entwickeln können.

Diagnose von CHS

Cannabis Hyperemesis Syndrom zu diagnostizieren ist oft eine Herausforderung, da die Symptome anderen gastrointestinalen Erkrankungen ähneln, wie etwa einer zyklischen Erbrechenserkrankung, einer Magenschleimhautentzündung oder einer gastrointestinalen Infektion. Zudem wird Cannabis Hyperemesis Syndrom häufig nicht in Erwägung gezogen, da viele Ärzte mit dem Syndrom nicht vertraut sind und die Verbindung zwischen Cannabiskonsum und den Symptomen nicht sofort erkennen.

Diagnostische Kriterien

  • Langjähriger, regelmäßiger Cannabiskonsum: Ein wesentlicher Hinweis auf Cannabis Hyperemesis Syndrom ist ein langjähriger und regelmäßiger Konsum von Cannabis. Die meisten Betroffenen konsumieren Cannabis mehrmals wöchentlich oder sogar täglich.
  • Wiederkehrendes, schweres Erbrechen: Die typische Symptomatik umfasst wiederholte schwere Erbrechensanfälle, die zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust führen können.
  • Linderung der Symptome durch heiße Bäder oder Duschen: Ein charakteristisches Merkmal von Cannabis Hyperemesis Syndrom ist, dass heiße Bäder oder Duschen eine vorübergehende Linderung der Symptome verschaffen. Dieses Verhalten wird von vielen Betroffenen als eine Art Selbstmedikation eingesetzt.
  • Ausschluss anderer möglicher Ursachen: Die Diagnose erfolgt meist durch den Ausschluss anderer Ursachen. Es werden umfassende Blut- und Urintests durchgeführt, um andere Erkrankungen wie Infektionen oder Stoffwechselstörungen auszuschließen. Es gibt keinen spezifischen Test, der das Cannabis Hyperemesis Syndrom eindeutig bestätigt, weshalb eine sorgfältige Anamnese und die Berücksichtigung des Konsummusters von großer Bedeutung sind.

Ein Arzt wird auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder eine Endoskopie einsetzen, um sicherzustellen, dass keine strukturellen Probleme im Verdauungstrakt vorliegen, die die Symptome verursachen könnten.

Behandlung von Cannabis Hyperemesis Syndrom

Sofortige Maßnahmen

Die wichtigste und effektivste Behandlung vom Cannabis Hyperemesis Syndrom ist der Verzicht auf Cannabis. Ohne die Einstellung des Konsums werden die Symptome in der Regel weiter bestehen oder sogar schlimmer werden. In akuten Fällen, insbesondere während der hyperemetischen Phase, ist eine stationäre Behandlung oft notwendig, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und den Kreislauf zu stabilisieren. Dies kann durch die Verabreichung von intravenösen Flüssigkeiten geschehen, die die verlorenen Elektrolyte und Flüssigkeit ersetzen.

Medikamentöse Behandlung

  • Antiemetika: In vielen Fällen wirken herkömmliche Antiemetika, die zur Behandlung von Übelkeit eingesetzt werden, beim Cannabis Hyperemesis Syndrom nur eingeschränkt oder gar nicht. Medikamente wie Ondansetron oder Metoclopramid können ausprobiert werden, haben jedoch häufig nur eine geringe Wirkung auf die Symptome.
  • Benzodiazepine: Diese Medikamente können bei einigen Patienten hilfreich sein, um die durch CHS hervorgerufene Übelkeit und das Erbrechen zu lindern. Sie wirken beruhigend auf das zentrale Nervensystem und können helfen, die Stresskomponente der Erkrankung zu reduzieren.
  • Capsaicin-Creme: Eine topische Anwendung von Capsaicin (z. B. in einer Creme) auf die Bauchhaut kann bei einigen Betroffenen ebenfalls Linderung verschaffen. Es wird angenommen, dass Capsaicin die TRPV1-Rezeptoren stimuliert und so eine vorübergehende Linderung der Symptome herbeiführt.

Heiße Bäder und Duschen

Viele CHS-Patienten berichten von einer signifikanten Linderung der Symptome durch heiße Bäder oder Duschen. Der genaue Mechanismus, warum Wärme Linderung verschafft, ist nicht vollständig geklärt, es wird jedoch vermutet, dass die Aktivierung der TRPV1-Rezeptoren eine Rolle spielt. Diese Rezeptoren reagieren auf Hitze, wodurch möglicherweise die Signale, die für Übelkeit und Erbrechen verantwortlich sind, unterdrückt werden. Heiße Bäder sind jedoch keine langfristige Lösung, sondern bieten nur vorübergehende Linderung und tragen nicht zur Heilung des Syndroms bei.

Prävention von CHS

Die einzige sichere Methode, Cannabis Hyperemesis Syndrom zu vermeiden, ist der Verzicht auf den regelmäßigen Konsum von Cannabis. Besonders Menschen, die bereits einmal CHS-Symptome erlebt haben, sollten Cannabis nicht erneut konsumieren, da die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls sehr hoch ist. Für viele Betroffene ist es schwierig, sich komplett vom Konsum zu verabschieden, weshalb hier professionelle Unterstützung durch Suchtberater oder Therapieprogramme hilfreich sein kann.

Eine weitere Möglichkeit, um das Risiko zu minimieren, besteht darin, den Konsum von hochpotenten Cannabisprodukten zu vermeiden und stattdessen auf Sorten mit niedrigerem THC-Gehalt zurückzugreifen. Die Forschung ist noch nicht abgeschlossen, aber es gibt Hinweise darauf, dass der hohe THC-Gehalt moderner Cannabissorten eine Rolle bei der Entstehung von CHS spielt.

CHS im Zusammenhang mit der wachsenden Cannabisakzeptanz

Mit der zunehmenden Legalisierung und gesellschaftlichen Akzeptanz von Cannabis steigt auch die Zahl der regelmäßigen Konsumenten. Dadurch nimmt die Zahl der berichteten CHS-Fälle weltweit zu. Ein Teil des Problems liegt möglicherweise darin, dass viele Menschen Cannabis als weitgehend unbedenklich betrachten, ohne die potenziellen Nebenwirkungen zu kennen. Die Popularisierung von Cannabis als „natürliches“ Medikament trägt ebenfalls dazu bei, dass Risiken wie CHS nicht ausreichend beachtet werden.

Die Rolle der Potenz von Cannabis

In den letzten Jahren ist die Potenz von Cannabisprodukten, insbesondere der THC-Gehalt, stark angestiegen. Dies könnte ein Faktor sein, warum CHS häufiger auftritt. Höhere THC-Konzentrationen könnten das Endocannabinoid-System stärker beeinflussen und die Wahrscheinlichkeit einer Dysregulation erhöhen. Zudem konsumieren viele Menschen heute Konzentrate wie Haschischöl oder Dabs, die deutlich höhere THC-Konzentrationen aufweisen als herkömmliches Cannabis. Dies erhöht nicht nur das Risiko für Cannabis Hyperemesis Syndrom, sondern auch für andere negative gesundheitliche Auswirkungen.

A person holding their stomach in pain, sitting on a hospital bed, with medical equipment in the background. The illustration should realistically depict abdominal pain related to cannabis hyperemesis syndrome, showing distress and exhaustion, in a 16:9 aspect ratio.

Persönliche Erfahrungsberichte: Der Leidensweg von Betroffenen

Viele Betroffene berichten von einem langen und frustrierenden Weg, bevor sie eine Diagnose erhielten. Oftmals wurden sie von Arzt zu Arzt überwiesen, erhielten verschiedene Diagnosen wie Magen-Darm-Grippe, Lebensmittelvergiftung oder zyklisches Erbrechen, ohne dass eine Besserung eintrat. Ein wiederkehrendes Motiv ist die Erleichterung, die sie nach der Entdeckung von CHS verspürten, weil sie endlich eine Erklärung für ihre Symptome hatten – und das Verständnis, dass der Cannabisverzicht die einzige wirkliche Heilung darstellt.

Beispiel 1: Jonas, 28 Jahre Jonas konsumierte seit seiner Jugend regelmäßig Cannabis, ohne größere Probleme zu haben. Vor etwa zwei Jahren begann er, unter starker morgendlicher Übelkeit zu leiden, die er anfänglich auf Stress und seine Ernährung zurückführte. Die Übelkeit wurde jedoch immer schlimmer, und schließlich kamen schwere Erbrechensanfälle hinzu, die seinen Alltag unmöglich machten. Als die Symptome intensiver wurden, suchte er ärztliche Hilfe, doch erst nach mehreren Krankenhausaufenthalten wurde ihm CHS diagnostiziert. Der Verzicht auf Cannabis fiel ihm schwer, da es ein fester Bestandteil seines Lebens war, doch nach einigen Wochen bemerkte er, dass seine Symptome vollständig verschwanden. Heute berichtet Jonas, dass er sich deutlich besser fühlt und den Verlust des Konsums als Gewinn für seine Gesundheit ansieht.

Beispiel 2: Laura, 34 Jahre Laura war eine medizinische Cannabiskonsumentin, die Cannabis gegen chronische Schmerzen einsetzte. Als sie plötzlich unter wiederkehrenden Erbrechen litt, stand sie vor einem Dilemma: Wie sollte sie auf Cannabis verzichten, wenn es doch das einzige Mittel war, das ihr gegen ihre Schmerzen half? In Zusammenarbeit mit ihrem Arzt fand sie jedoch Alternativen, die zwar nicht denselben Effekt hatten, ihr jedoch eine bessere Lebensqualität ohne die belastenden Symptome des CHS ermöglichten. Nach dem Absetzen von Cannabis verbesserten sich ihre gastrointestinalen Beschwerden innerhalb weniger Wochen, und sie konnte wieder normal essen und ihren Alltag ohne ständige Übelkeit genießen.

Fazit: Cannabis Hyperemesis Syndrom – Ein ernstzunehmendes Problem

Das Cannabis Hyperemesis Syndrom ist eine komplexe und oft missverstandene Erkrankung, die für Betroffene eine enorme Belastung darstellen kann. Besonders die Tatsache, dass Cannabis für viele Menschen eine hilfreiche und in der Regel harmlose Substanz ist, macht es schwierig zu verstehen, dass es auch negative Auswirkungen haben kann. Diese Erkenntnis ist umso wichtiger, da der Konsum von Cannabis in vielen Teilen der Welt zunehmend legalisiert und gesellschaftlich akzeptiert wird.

Für Betroffene ist der Verzicht auf Cannabis der einzige wirkliche Weg, um dauerhaft beschwerdefrei zu werden. Während heiße Bäder und bestimmte Medikamente temporäre Linderung verschaffen können, bleibt die langfristige Lösung der vollständige Konsumstopp. Mit der zunehmenden Akzeptanz von Cannabis in der Gesellschaft ist es wichtig, auch über weniger bekannte Risiken wie CHS aufzuklären, um den verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis zu fördern. Ein besseres Bewusstsein für CHS kann dazu beitragen, dass Betroffene schneller eine Diagnose erhalten und unnötiges Leiden vermieden wird.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist CHS? Das Cannabis Hyperemesis Syndrom (CHS) ist eine Erkrankung, die bei chronischem Cannabiskonsum auftritt und durch wiederkehrendes Erbrechen und Bauchschmerzen gekennzeichnet ist. Es handelt sich um eine paradoxe Reaktion des Körpers auf regelmäßigen Cannabiskonsum.

Wie kann man CHS behandeln? Die effektivste Behandlung ist der Verzicht auf Cannabis. In akuten Fällen können Antiemetika, Capsaicin-Creme und heiße Bäder vorübergehende Linderung verschaffen, jedoch ist die vollständige Abstinenz von Cannabis notwendig, um die Symptome langfristig zu beseitigen.

Wer ist gefährdet, CHS zu entwickeln? Menschen, die regelmäßig und über einen langen Zeitraum hinweg Cannabis konsumieren, sind am stärksten gefährdet, CHS zu entwickeln. Besonders gefährdet sind Personen, die hochpotente Cannabisprodukte konsumieren oder andere Risikofaktoren wie genetische Prädispositionen aufweisen.

Ist CHS heilbar? Ja, durch den vollständigen Verzicht auf Cannabis können die Symptome dauerhaft beseitigt werden. Rückfälle sind jedoch möglich, wenn der Konsum wieder aufgenommen wird, selbst in geringen Mengen.

Warum helfen heiße Duschen bei CHS? Heiße Duschen aktivieren die TRPV1-Rezeptoren, was zu einer vorübergehenden Linderung der Übelkeit führen kann. Diese Selbstmedikationsstrategie ersetzt jedoch keine langfristige Behandlung, da die Symptome zurückkehren, wenn der Cannabiskonsum fortgesetzt wird.

Schlussgedanken

Das Cannabis Hyperemesis Syndrom mag zwar selten sein, aber für diejenigen, die davon betroffen sind, kann es eine äußerst belastende Erkrankung sein. Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit sowie medizinisches Fachpersonal über das Syndrom informiert werden, um eine korrekte Diagnose und Behandlung zu ermöglichen. Gerade in einer Zeit, in der Cannabis immer häufiger sowohl als Genuss- als auch als Heilmittel verwendet wird, sollte auch auf mögliche Nebenwirkungen wie das Cannabis Hyperemesis Syndrom aufmerksam gemacht werden.

Verantwortungsbewusster Konsum bedeutet, sich auch der potenziellen Risiken bewusst zu sein – und dazu gehört leider auch das Cannabis Hyperemesis Syndrom. Wenn Sie oder jemand in Ihrem Umfeld unter ähnlichen Symptomen leidet und regelmäßig Cannabis konsumiert, kann ein Cannabisverzicht möglicherweise der Schlüssel zur Heilung sein.

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